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Modulformen I

Titel: Modulformen I
Dozent(in): Dr. Emanuel Scheidegger
Termin: Montags: 10:00 - 11:30 Uhr, Freitags: 10:00 - 11:30 Uhr
Gebäude/Raum: jeweils Geb. L1 / 1010
Ansprechpartner: Dr. Emanuel Scheidegger


Zusammenfassung:

Modulformen sind komplex-analytische Funktionen auf der oberen komplexen Halbebene, welche eine bestimmte Funktionalgleichung und eine Wachstumsbedingung im Unendlichen erfüllen. Letztere garantiert, dass Modulformen eine Art Fourierreihen-Entwicklung besitzen. Die Theorie der Modulformen gehört also in den Bereich der komplexen Analysis, aber ihre zentrale Bedeutung liegt in ihrem Zusammenhang zur Zahlentheorie. Daher resultieren auch die meisten ihrer Anwendungen.

Oft können Zählprobleme dadurch gelöst werden, indem man eine erzeugende Funktion aufstellt und deren Eigenschaften untersucht. In günstigen Situationen lässt sich dann zeigen, dass diese Funktion eine Modulform ist. Die Fourier-Koeffizienten sind dann die Lösung des Zählproblems. Daher rührt auch die Hauptanwendung von Modulformen in der Physik. Dort ist man an der Anzahl der Zustände eines quantenmechanischen Systems mit vorgegebenen Quantenzahlen interessiert. Diese werden durch die sogenannte Zustandssumme beschrieben, welche wiederum in günstigen Fällen eine Modulform ist.

Die wohl faszinierendste Anwendung der Theorie der Modulformen ist der Beweis von Fermats letztem Satz, der besagt, dass $a^n + b^n = c^n$ für $n > 2$ keine ganzzahlige Lösung außer $a=b=0$ besitzt. Zugrunde liegt die Tatsache, dass die komplexe Kurve $y^2 = x (x-a^n) (x-b^n)$ sehr viele Symmetrien besitzt und durch Modulformen eindeutig beschrieben werden kann. Solche Kurven heissen elliptische Kurven und sind das zentrale geometrische Objekt in der Theorie der Modulformen.

Diese elliptischen Kurven spielen auch im täglichen Leben eine immer bedeutendere Rolle: Die Verschlüsselungsalgorithmen in der Public Key Kryptographie basieren auf ganzzahliger Faktorisierung oder diskreten Logarithmen, wobei für beide Eigenschaften dieser Kurven ausgenutzt werden.

Das Ziel der Vorlesung ist es, eine elementare Einführung in die Konzepte der Modulformen und elliptischen Kurven zu geben mit Schwergewicht auf expliziten Rechnungen, während abstrakte Konzepte der Zahlentheorie weniger berücksichtigt werden.

Die Vorlesung wird wahrscheinlich im Sommer 2010 fortgesetzt.


Downloads:


Vorkenntnis für die Lehrveranstaltung:

Lineare Algebra I, II; Analsis I, II


weitere Informationen zu der Lehrveranstaltung:

empfohlenes Studiensemester der Lehrveranstaltung: im 5. Semester
Fachrichtung Lehrveranstaltung: Mathematik, Physik
Nummer der Lehrveranstaltung: 06080
Dauer der Lehrveranstaltung: 4 SWS
Typ der Lehrveranstaltung: V - Vorlesung
Lehrveranstaltungspflicht: Wahl
Begleitende Lehrveranstaltung(en): 06081
Semester: WS 2009/10




 
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